Im Wachkoma - Logopädische Arbeit mit bewusstseinsgeminderten Patient*innen (SRW/SMB)
Der Bedarf an Logopädie für bewusstseinsgetrübte Patient:innen (Kinder und Erwachsene) steigt in den letzten Jahren rasant an. Ursächlich hierfür ist der enorme Fortschritt der Reanimations- und Intensivmedizin.
Längst stellt die Behandlung von Patient:innen mit Syndrom reaktionsloser Wachheit (Wachkoma, Apallisches Syndrom) und dem „Minimalen Bewusstseinsstatus“ keinen Randbereich im Berufsfeld der Logopädie mehr da.
Kolleginnen und Kollegen in freien Praxen sind ebenso mit diesen Patient:innen und deren Angehörigen konfrontiert wie jene aus dem klinischen Bereich. Es stellt eine grosse Herausforderung dar, mit Menschen zu arbeiten, welche nicht in der Lage sind aktiv zu kooperieren und eindeutig Rückmeldung zu geben. Stimulationstechniken im Bereich der Respiration, Dysphagie und eingeschränkter Kognition, Tonusregulierung, Mobilisierungs- und Lagerungstechniken und der sichere Umgang im Trachealkanülenmanagement müssen sicher beherrscht werden.
Die interdisziplinäre Zusammenarbeit mit Pflege, Ärzten und anderen Heilmitteldisziplinen ist unumgänglich und verlangt von behandelnden Logopädinnen und Logopäden die Fähigkeit, auf Augenhöhe agieren zu können.
Ausserdem erfordert die Arbeit mit den Angehörigen eine hohe Qualität an Fähigkeiten wie Empathie, Gesprächsführung und Durchhaltevermögen.