Ausbildung

Ausbildung Spezialist:in Neurologische Rehabilitation Erwachsener mit Schlaganfall

Dauer
2 Wochen
Standort
Baden, Campus3
Dozent

Christoph Hofstetter

Kurs-Nr.
56725
Preis
CHF 1040
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Das SMART Konzept

Der Begriff Rehabilitation leitet sich von dem lateinischen "Habilitare" oder "Habilis" ab, das sich mit "fähig machen" oder "wiederherstellen" übersetzen lässt.   

  • Und so ist ein wesentlicher Therapieschwerpunkt in der neurologischen Rehabilitation Erwachsener mit Schlaganfall, ihnen trotz ihrer komplexen, unterschiedlichen klinischen Bilder in ihren Verlaufsphasen eine möglichst hohe Funktionsfähigkeit und Selbstständigkeit in persönlichen und sozialen Aktivitäten zu ermöglichen.   

  • Daraus kann bestenfalls eine möglichst unabhängige aktive Lebensgestaltung und hohe Lebensqualität resultieren.   

  • Neurologische Rehabilitation ist stationär, teilstationär als auch ambulant möglich und findet in unterschiedlichen Phasen der neurologischen Erkrankungen von ihrem Beginn bis hin zu ihren Verläufen statt. Neurologische Rehabilitation ist komplex und anspruchsvoll. Da ist auf der einen Seite der Mensch mit Schlaganfall mit seiner neurologischen Erkrankung. Er möchte wieder geheilt oder so gesund wie möglich werden. Oftmals fällt es ihm schwer, sich mit seiner neurologischen Erkrankung zurecht zu finden. Auf der anderen Seite stehen seine Angehörigen. Sie wollen wissen, wie seine Chancen der Rehabilitation sind. Wie sie ihm helfen und ihn unterstützen können.   

  • Des Weiteren setzen evidenzbasierte therapeutische Verfahren und Leitlinien im klinischen Alltag anspruchsvolle Massstäbe und Orientierung. Der Pflegenotstand als auch Therapienotstand machen es dem interdisziplinären Team bei deren Umsetzung nicht leicht. Weiterhin stehen klassische traditionelle Therapieverfahren den evidenzorientierten Therapieverfahren gegenüber. Diese traditionellen Therapieverfahren wollen aus ihrer Grundkonzeption heraus diszipliniert, prinzipiell, stringent und einheitlich umgesetzt sein.   

  • Das SMART Handlungskonzept für den therapeutischen Bereich der Neurologischen Rehabilitation Erwachsener möchte in dieser Situation Analyse, Orientierung, Reflexion anbieten, um den therapeutisch Tätigen methodisch leicht anwendbare Werkzeuge in die Hand zu geben. 

 

Diese Ausbildung ist in 5 Teile gegliedert und umfasst insgesamt 10 Kurstage in Präsenz und 12 h E-Learning: 

Neurologische Rehabilitation – Einführungsmodul  
4 Tage Präsenzunterricht 

Neurologische Rehabilitation – Stehen und Gehen & Arm/Hand-Rehabilitation 
2 Tage Präsenzunterricht + 96 Minuten eLearning (Stehen und Gehen) + 100 Minuten eLearning (Arm/Hand-Rehabilitation) 

ICF & Assessment / Spastizität 
2 Tage Präsenzunterricht + *92 Minuten eLearning 

Klinische Bilder in der Neurophysiologie 
1 Tage Präsenzunterricht + *206 Minuten eLearning 

Klinische Bilder in der Neuropsychologie 
1 Tage Präsenzunterricht + *214 Minuten eLearning

Neurologische Rehabilitation – Basismodul  

Die Teilnehmenden können nach diesem Modul 

  • die Prinzipien des Positionierens in der neurologischen Rehabilitation anwenden  

  • die Prinzipien von Transfers mit ihrem Klientel umsetzen 

  • grundlegende Prinzipien von Therapieverfahren auf den Ebenen der Körperfunktion und Aktivität anwenden und kombinieren  

  • aufgrund ihrer Analysen Arbeitshypothesen entwickeln, welche ihre Therapieverfahren leiten 

Die Teilnehmenden 

  • haben die neurologischen Phasen der Rehabilitation kennengelernt 

 
Neurologische Rehabilitation – Stehen und Gehen & Arm/Hand-Rehabilitation 
 
Stehen und Gehen 

Die Teilnehmenden kennen nach diesem Modul 

  • die Voraussetzungen für Stehen und Gehen 

  • die neuromuskulären Aktivitäten des Gehens 

  • die Assessments zur Beurteilung der Gehfähigkeit 

  • die therapeutischen Hands off Interventionen für die Gehfähigkeit 

  • die therapeutischen Hands on Interventionen für die Gehfähigkeit 

  • die evidenzbasierte Studienlage für therapeutische Verfahren im Kontext des Gehens 

  • die Kriterien, wann Fussorthesen zielführend sind 

  • die Kriterien, wann Handstöcke etc. zielführend sind 

  • die Bedeutung des dual tasking für Steh- zu Gehfähigkeit 

Hand/Arm 

  • die neuromuskulären Voraussetzungen für Hand/Armaktivitäten 

  • Therapieverfahren zur Aktivierung der schlaffen, paretischen Hand und /oder Arms 

  • Mobilisationstechniken für die Behandlung der fokalen und regionalen Spastizität bezogen auf den Arm 

  • die Indikation von Botulinumneurotoxin und die Möglichkeiten des interdisziplinären Therapiemanagements von Spastizität 

  • die entsprechende Studienlage dazu 

  • den Unterschied zwischen bimanuellen, unilateralen und bilateralen Hand/Armaktivitäten 

  • den Unterschied zwischen learning non use und notwendiger Kompensation 

  • die unterschiedlichen Formen des subluxierten Schultergürtels in der Neurologie 

  • die Ursachen und Folgen eines schmerzhaften Schultergürtels 

  • die leitlinienorientierte Behandlung des schmerzhaften Schultergürtels in der Neurologie 

 

ICF & Assessment 

Die Teilnehmenden kennen nach diesem Modul 

  • die Ebenen der ICF und ihre dazugehörigen Kontextfaktoren 

  • die Bedeutung, Wichtigkeit und Anwendungsweise von SMART 

  • die Prinzipien der Zielvereinbarung und Zielformulierungen nach ICF und SMART 

  • den Unterschied zwischen Tests und Assessments 

  • wichtige Tests und Assessments für die Beurteilung von Transfers, Stehfähigkeit, Sturzgefahr und Balance, Hand – und Armaktivitäten 
     

Klinische Bilder in der Neurophysiologie 

Die Teilnehmenden können nach diesem Modul 

  • die Systeme im ZNS für die sensomotorische Ausführung und Kontrolle für Haltung und Bewegung  

  • die grundlegenden Prozesse des sensomotorischen Lernens 

  • die Studienlage zur Posturalen Kontrolle 

  • die Studienlage zur Spastizität 

 

Klinische Bilder in der Neuropsychologie 

  • klinische Bilder der Konzentrations- und Aufmerksamkeitsstörungen 

  •  die verschiedenen Arbeitsweisen des Gedächtnisses 

  •  das klinische Bild der Apraxien 

  •  die Formen des Neglects 

  •  das klinische Bild „des Pusher`s“ 

Neurologische Rehabilitation – Einführungsmodul  

  • Die unterschiedlichen Phasen der neurologischen Rehabilitation und die dazugehörigen Therapieansätze für Menschen mit Schlaganfall 

  • Die Studienlage zu den wichtigsten evidenzbasierten sensomotorischen Therapieverfahren für Menschen mit Schlaganfall  

  • Die Grundprinzipien der neuromuskulären Haltungs- und Bewegungsanalyse für Menschen mit Schlaganfall  

  • Die Evidenzgrade und das Wissen, wie und wo man nach Leitlinien suchen kann 
     

Neurologische Rehabilitation – Stehen und Gehen & Arm/Hand-Rehabilitation 

Stehen und Gehen 

  • Die Kriterien, wann therapeutisch hands on und wann hands off Interventionen für das Stehen und Gehen notwendig sind 

  • Die Aspekte des dual tasking für die Erarbeitung der Steh- und Gehfähigkeit 

  • Die Prinzipien des motorischen Lernens und diese gezielt zur Erarbeitung der Steh- und Gehfähigkeit einzusetzen 

  • Die Therapieverfahren für die Steh- und Gehfähigkeit und diese mittels Assessments zu überprüfen und zu reflektieren 

Arm/Hand-Rehabilitation 

  • Die Prinzipien, um einen schlaffen Arm aktivieren 

  • Therapieverfahren, um eine Hand mit diversen Störungen der Sensibilität behandeln 

  • Die Prinzipien, um spastische Hände und Arme mobilisieren 

  • Verfahren, um grundlegende Prinzipien der neuromuskulären Koordination auf den Ebenen der Körperfunktion und Aktivität anzuwenden und zu kombinieren 

  • Die Prinzipien des Krafttrainings für die paretische obere Extremität 
     

ICF & Assessment / Spastizität 

  • Ziele auf allen Ebenen der ICF SMART formulieren und mittels Tests bzw. Assessments bestätigen oder verwerfen  

  • Standardisierte Tests und Assessments durchführen und interpretieren 

  • In der Dokumentation die Beziehung zwischen Arbeitshypothesen, Zielen nach ICF, der daraus resultierenden Therapie nachvollziehbar und transparent darstellen 
     

Klinische Bilder in der Neurophysiologie 

  • Eine Transferleistung zwischen Theorie und eigenem klinischen Handlungsfeld herstellen 

  • Eine Beziehung zwischen den Vorgängen im ZNS, dessen Probleme bei Erwerb eines neurologischen Defizits und dem klinischen Bild in den Verlaufsphasen herstellen 

 
Klinische Bilder in der Neuropsychologie 

  • Erkennen, um welche wesentlichen neuropsychologischen Problemstellungen es sich bei ihrem Klientel handelt 

  • Die motorischen Therapieverfahren an Neuropsychologische Anforderungen und Erfordernisse anpassen  

  • Erkennen, wann neuropsychologische Problemstellungen das sensomotorische Lernen einschränken 

  • Du erhältst ein Skript mit Literaturangabe und Verweis auf Studien als auch dazugehörige Leitlinien  
  • In der Gruppe kommen sowohl Methoden zur Aktivierung als auch zum Lern- und Wissenstransfer zur Anwendung  
  • Die Lehrmethoden sind ein Mix zwischen Vortrag, praktischer Arbeit zu zweit, Gruppenarbeit, selbstgesteuertem  
  • Lernen und Fallvorstellungen per Video  
  • SMART ist eine methodische und kollegiale Lernmethode, mit der du dir einen evidenzbasierten therapeutischen Handlungsrahmen erarbeitest. 

Eine Lehrperson für max. 18 Teilnehmende

Du hast ein Diplom und/oder ein abgeschlossenes Studium in Physiotherapie oder Ergotherapie 

Christoph Hofstetter

Die Online Module gelten als verpflichtende Vorbereitung für die entsprechenden Präsenzeinheiten und müssen im Vorfeld der entsprechenden Einheiten absolviert werden.

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